Mein erstes Live-Album + schon wieder neue Musikplattformen?

Mein Auftritt im wundervollen Slow Club Freiburg, über den ich schon einen recht ausführlichen Blogpost geschrieben hab, weswegen ich mich hier kurz fasse, wurde mitgeschnitten! Vielen Dank an Jonas, den Tontechniker, und Sévérine für’s Veranstalten und die Einladung zum Konzert 🙂

Mein erstes Livealbum könnt ihr nicht auf den großen Streaming-Plattformen, sondern nur auf Bandcamp und neuerdings auch auf Mirlo hören (das hat leider afaik noch keine slicke html-Einbundung für einen Player – oder ich hab zu wenig IT-Plan dafür)

A propos Mirlo – das ist eine neue Musikplattform, die sich in Gewissermaßen (ähnlich Subvert) als Alternative zu Bandcamp versteht. So sehr ich Bandcamp liebe, ist es letzendlich doch eine Firma, die irgendwelchen Mutterkonzernen gehört und gemäß spätkapitalistischer Praxis alle paar Jahre an irgendein anderes, größeres Unternehmen verscherbelt wird. Je nachdem, geht es mal etwas und mal sehr viel schlechter mit seinen Mitarbeitenden um. Noch finde ich Bandcamp als Artist super nutzbar, auch als Musikfan. Aber who knows, wie das aussieht wenn Bandcamp in ’nem Jahr an DistroKid, Sony oder [hier anderen seelenlosen Musikkonzern einfügen] verkauft wird?

Milo – ebenso Subvert – sind ein Koops (aka Genossenschaft), bei der den Menschen, die auf der Plattform aktiv sind, die Plattform gehören soll. Du kannst also Mitglied der Koop werden und mitentscheiden, was passiert. Insbesondere Subvert stellt das Thema in den Fokus, so finden sich auf deren Blog einige philosophische und ökonomische Beiträge zu Kooperativen und der Idee dahinter sowie ein eigenes, gedrucktes Zine.

Tatsächlich verfolge & supporte ich beide Plattformen – ein Stück weit ermüdet es mich zwar, meine Alben auf x verschiedenen Plattformen hochzuladen oder meine Inhalte sowohl auf Instagram als auch Mastodon als auch hier posten – aber andererseits will ich die Hoheit über meine kreative Arbeit auch nicht komplett fetten Monopolkonzernen überlassen (mit Rechtsextremen oder bestenfalls gewissenlosen Opportunisten als CEOs). Und Dezentralität erfordert eben etwas Aufwand. Ihr könnt bislang immerhin meinen halben Back-Katalog auf Mirlo hören, mit der Zeit folgen auch die vier älteren Alben.

Dementsprechend sind beide Plattformen noch ziemlich klein (Subvert startet mit der öffentlichen Nutzung überhaupt erst zum Jahreswechsel), aber auf Mirlo funktioniert es für mich schon ganz gut, über die Startseite oder via Genre-Tags schnell neue spannende Musik zu entdecken 🙂 Und das „Pay what you want“-Prinzip funktioniert auch tadellos. Damit das Ganze eine noch lebhaftere Community wird, möchte ich dich, Musikhörer*in die weg von Spotify will und dich, Musikmacher*in die auch keinen Bock hat sich bei Spotify anbiedern zu müssen dazu ermutigen: joined auch den kleinen Plattformen, füllt sie mit Leben, Austausch, Musik & gegenseitiger Wertschätzung. An sich soll überigens auch Merchverkauf via Mirlo möglich sein – das werd ich dann im Frühling bei meinem neunten Album „Von Angst & Wut, Hoffnung & Tat“ ausprobieren 😉

Bis dahin viel Spaß mit „Live at Slow Club“ und stay anti-capitalist!

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