TERROR

Veröffentlichung: 10.09.2021

Wie wohl so ziemlich jedes Wort, bedeutet der Begriff „Terror“ natürlich für verschiedene Menschen verschiedene Dinge. Für die einen ist es die (je nach Situation begründete oder irrationale) Angst, dass sie aus dem Nichts heraus angegriffen werden könnten. Für andere dient er als Vorwand für ungerechte Kriege. Für viele queere Menschen ist Terror ein alltägliches Phänomen, das die Mächte dieser Gesellschaft uns und unseren Leben auferlegen.

So beginnt mein Infotext auf Bandcamp und zeigt schon, dass ich mich bei TERROR doch an’s Konzeptalbum gewagt habe, wenigstens ein Bisschen. Textlich hatte ich hier mehr oder weniger ein Thema: Religion und wie sie queere Leben zerstören kann. Im Gegensatz zu Nami spielte Religion in meinem Leben noch nie eine große Rolle, im Zuge unseres neuen synthikat Albums haben wir aber viel über religiöse Fragen bzw. Namis religiöses Upbringing diskutiert. Zur selben Zeit habe ich auch die grandiose, emotionale Serie Pose geschaut und eine Doku über Konversionstherapien geschaut. Da viel es mir nicht schwer mir vorzustellen, dass ich auch ein Riesenproblem mit meiner Queerness und meiner HIV-Infektion hätte, wäre ich gläubig erzogen worden.

Bei TERROR habe ich versucht einige Dinge anders zu machen, so gesehen ist das schon wieder ein Übergangsalbum. Aber gut, eigentlich trifft das auf jedes meiner Alben zu würde ich sagen 😀 Das Artwork habe ich erstmals nicht selbst gebastelt, sondern von einem befreundeten Künstler entwerfen lassen. Erstmalig in meinem musikalischen Schaffen war auch fast keine Loopstation an dem Album beteiligt (außer am letzten Song Endstation), was meinen ganzen Arbeitsprozess nachhaltig verändert hat und mir die Möglichkeit bot, durch mehr einzelne Spuren besser zu mixen und alles räumlicher zu gestalten. Auch habe ich mir alle Videos auf Ixi Musics Youtubechannel zum Sounddesign meines Lieblingsalbums, der Downward Spiral angeschaut & versucht, viele Erkenntnisse umzusetzen. NIN bietet praktischerweise viele Multitracks zum Download an, also habe ich hier auch versucht zu Samplen, was ebenfalls vor Allem im Albumcoser zu hören ist. Da ich im Juni 2021 begonnen hab, live zu spielen, und sich die Gelegenheit bot, war TERROR auch das erste Album, für das ich ein Releasekonzert gespielt hab 🙂 Nicht alle dieser Neuerungen habe ich weiterverfolgt oder beibehalten, aber dafür sind Experimente ja auch da.