Veröffentlichung: 16.04.2021
Dass Buntes Rauschen so kurz (wieder 3 Monate) nach Viel Lärm rauskam, wundert mich rückblickend ein Wenig. Tatsächlich hatte ich nach meinem Zweitling stark das Gefühl, das ganze Loopstation / Kaossilator-Setting langsam aber sicher ausgereizt zu haben. Ich wollte weniger „straighte“ Rhythmen und mehr Einfluss auf das Sounddesign, industriellere Beats vor Allem. Nach einigen Recherchen hab ich mich für einen kleinen, bezahlbaren Step-Sequenzer namens Korg Volca Drum entschieden und einfach rumexperimentiert. Industrielle Beats kann er auf jeden Fall und macht einen Heidenspaß! Meistens hab ich den Drum trotzdem noch durch die Loopstation gejagt, daher ist Buntes Rauschen für mich ein ziemlicher Hybrid. Durch das Herumspielen mit weiteren Melodien und Mustern entwickelten sich die Tracks aber doch wieder recht schnell – der VolcaDrum kam Anfang Januar zu mir und Mitte April war Buntes Rauschen draußen.
Textlich beschäftigt sich Buntes Rauschen viel mit der Passivität, die das Jahr 2021 – zumindest meiner Meinung nach – mit sich brachte: Trump ist als offensichtlicher Bad Guy weg, Querdenken schien an Relevanz zu verlieren, und die Menschen haben sich mehr oder weniger an die Pandemie gewöhnt. Songs wie Teppich oder Hass warnen davor, zu glauben, der Rechtsruck wäre mit dem Ende der Pandemie und dem Verschwinden von Coronaleugnern (falls es beides in der Form geben sollte) vorüber. In der Zeit hab ich mich aber auch viel mit der eigenen Szene & Gatekeepingmechanismen sowie mit Ted Kaczynski beschäftigt. Buntes Rauschen ist für mich ein Übergangsalbum, etwas orientierungslos und düsterer als sein Artwork impliziert.